Die Fackel des Glaubens


Arnd Kischkel, 13.06.04

Die Fallschirmspringer

Während ich bete sehe ich wie eine Reihe von Fallschirmspringern über unwegsamem Gebiet abspringen. Ein Flugzeug hat sich weit über die Grenze des gewohnten Territoriums gewagt und in der Dunkelheit entfaltet sich ein Fallschirm nach dem anderen und geheimnisvolle Kundschafter segeln hinab in die Tiefe. Es ist als wenn Engel diesen Weg bereits gebahnt und viele dafür gebetet hätten. Das Land, das sich unter den Springern auftut, scheint alles andere als sicher und berechenbar zu sein und ich spüre das Drängen und Rufen des Heiligen Geistes, der immer wieder sagt: „Habt Glauben, glaubt nur und vertraut!“

Im Geist habe ich den Eindruck, mit in dieses Land zu gleiten und - am Boden angekommen – ist dort eine Nation in heller Aufregung, mitten im Kampf und im Krieg zu erkennen. Ich brauche einige Zeit, um mich zu orientieren. Vor mir steht mit einem Mal ein Bote Gottes mit einem gezückten Schwert in der Hand: „Ich werde dich beschützen. Steh auf und folge mir!“ Er reicht mir seine Hand, dann gehen wir auf eine kleine Anhöhe, wo ein Kreuz steht und viele der eben Gesprungenen haben sich dort bereits versammelt. An diesem Ort scheinen viele neuen Mut und neue Kraft zu schöpfen.

Die ältere Generation darf ein Segen sein

Mit einem Mal ist ein klappriger alter Wagen zu erkennen, der direkt zu der Versammlung am Kreuz fährt. Die Pferde, die es ziehen, machen einen betagten Eindruck, aber der Kutscher auf dem Bock scheint in jedem Fall noch die Anhöhe erreichen zu wollen.

Als er es endlich geschafft hat, wirken die Pferde erschöpft und kraftlos. Dann öffnet sich die Tür der Kutsche und ein alter Mann steigt aus. Er ist über die Versammelten am Kreuz nicht überrascht. Es sieht eher aus, als wenn er sie mustert: ihre Haltung, ihren Trainingszustand und ihre Kampfbereitschaft. Dann lächelt er und sagt:

„Ich freue mich, euch zu sehen. Der Herr sprach zu mir, dass er geistliche Kämpfer hierher senden werde. Und trotz meines Alters wollte ich zu den ersten gehören, die euch begrüßen und euch aussenden.

Hinter mir seht ihr, wie die Schlacht bereits tobt. Viele im Land nehmen dies noch gar nicht wahr, aber ihr seht es. In Deutschland ist der geistliche Kampf um diese Nation entbrannt. Und ich danke euch so sehr, dass ihr das auf euren Herzen habt, dass ihr trainiert seid und im Glauben gekommen seid. Ich habe gesehen, wie sich die Armee des Feindes erhoben hat, es wird jeder einzelne von euch gebraucht.

Der alte Mann geht daraufhin zu seinem Wagen und holt einen Plan heraus, der ganz neu aussieht. Dann sagte er: „Nachdem ich viel gebetet hatte, schenkte mir der Herr einen Plan, eine Strategie, wie das Herz der deutschen Nation noch einmal gerettet werden kann. Ich selbst bin in einem Alter, dass ich mich nicht mehr wie ihr in diese geistliche Auseinandersetzung stürzen kann. Ich werde wohl auch nicht mehr die Früchte eures Einsatzes sehen und die Ernte einbringen können. Aber Gott ließ mich ein Stück seines Planes schauen und darum möchte ich ihn euch anvertrauen, ich möchte euch segnen und senden.

Die jungen Fallschirmspringer schauen auf den älteren Bruder. Sie merken, wie sie seinen Plan, seinen Rat und sein Gebet brauchen. Und dann fängt er an, ihnen Einzelheiten zu erklären:

„Viele Menschen in Deutschland haben vor über einem halben Jahrhundert an einem der grausamsten Angriffskriege teilgenommen, den die Welt je erlebt hat. Auch der Angriff und der Hass auf das jüdische Volk waren beispiellos. Das Leben in Deutschland hat sich nach dem Krieg rasch wieder normalisiert, aber es ist ein tiefer Riss im Herzen dieser Nation geblieben. Ein Riss, der nur heilt, wenn man sich ganz Gott ausliefert und alle Schuld vor ihn bringt und durch das Blut seines Sohnes Jesus Christus bedecken lässt.

Die junge Generation darf in den Riss treten

Ihr seid die Generation, die in einer Weise in diesen Riss treten darf, dass die Gräben der Vergangenheit zu Strömen lebendigen Wassers werden. Wo geistlich Trockenheit war, da soll sich neues Leben regen und wo der Feind das Land verführte, soll es in seine eigentliche Berufung hineinwachsen. Und diese Berufung bedeutet, dass Deutschland ein Segen für seine europäischen Nachbarn und ein Segen für Israel sein soll.

Wenn ihr jetzt vor euch die Festungen des Feindes seht, die die Menschen vom Geld, von der Macht oder von verschiedener Heilslehren abhängig machen und wenn ihr dazwischen die Kirche seht, wie sie versucht, Menschen zur Erlösung zu führen, dann wird euch sicher schnell klar sein, wozu der Herr euch gerufen und begabt hat. Er braucht geistliche Kämpfer, die damit vertraut sind, seine Stimme zu hören, die binden und lösen in seinem Namen und die lernen auf Schlangen und Skorpione zu treten. Jedem von euch vertraut er die geistliche Waffenrüstung an.

In einiger Zeit wird über das Land ein Sturm hereinbrechen, der nicht nur Deutschland sondern ganz Europa erfassen wird. Der Herr wird die Bastionen des alten Kontinents schleifen und dann ist der Moment gekommen, wo die Armee des Herrn hervorbrechen und sich im Namen Jesu behaupten soll. Dann werden die Weichen für einen neuen geistlichen Aufbruch gestellt.

Denkt an den Hauptmann von Kapernaum.

Von ihm heißt es (Lukas 7, 6-10): „Da ging Jesus mit ihnen. Als er aber nicht mehr fern von dem Haus war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und ließ ihm sagen: Ach Herr, bemühe dich nicht; ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst; darum habe ich auch mich selbst nicht für würdig geachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund.

Denn auch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er hin; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er's.

Als aber Jesus das hörte, wunderte er sich über ihn und wandte sich um und sprach zu dem Volk, das ihm nachfolgte: Ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden.
Und als die Boten wieder nach Hause kamen, fanden sie den Knecht gesund.“

Wie dieser Hauptmann selbst Soldaten Anweisungen gab, so glaubte er auch daran, dass Jesus Autorität und Vollmacht besaß und dass auf sein Wort hin das Wunder einer Heilung geschehen konnte.

Diesen Glauben möchte Jesus auch unter euch erwecken. Er hat euch erwählt, dass ihr die Fülle seiner versöhnenden Kraft empfangen dürft, und dass ihr euch in allen Dingen von ihm leiten lasst und ihm nachfolgt. Die Kraft des Glaubens erwächst aus dem Hören auf das Wort und sie äußert sich im schlichten Befolgen der Anweisungen. So möchte ich euch den Glauben des Hauptmann von Kapernaum auf euer Herz legen. Seine Autorität soll immer wieder eure eigene sein.“

Als der alte Mann das sagt, umarmt er jeden der jungen Kämpfer und segnet ihn. Dann besteigt er wieder seinen Wagen und fährt langsam davon. Die jungen Kämpfer aber heben ihre Hände zur Anbetung, ihr Herz füllt sich mit Glauben und voller Mut ziehen sie in ihr Land.