Die Früchte des Lebens


Prophetie für Deutschland, 5.12.03

Arnd Kischkel

Während einer Anbetungszeit öffnet sich mit einem Mal vor meinem inneren Auge eine große Tür. Über ihr ist ein Schild zu erkennen, auf dem der Name unseres Landes, Deutschland, in großen Buchstaben zu lesen ist. Schließlich gehe ich einige Schritte durch das Tor, bis sich vor mir ein Garten auftut, der sorgfältig gepflegt erscheint. Einige Beete sind frisch angelegt, andere Teile des Gartens wirken ehrwürdig durch ihren alten Baumbestand und dem, was über Jahrhunderte dort gewachsen ist. Ich sehe mich nach einem Gärtner um, der diese ganze Anlage betreut und gestaltet, aber ich kann zunächst niemanden entdecken. Es ist nur ein leichter Wind zu spüren, der die Blätter der Bäume in Schwingung versetzt und scheinbar allem neues Leben einhauchen möchte.

Die Gartentür hinter mir fällt mit einem Mal ins Schloss. Das löst bei mir gemischte Gefühle aus: Für diesen Garten bin ich also mit verantwortlich. Niemand kann hier einfach immer raus und rein laufen, wie es ihm beliebt. Aber wenn ich wirklich ganz in dieses Land gehöre, dann möchte ich auch mit dafür sorgen, was hier angebaut wird und wächst. Ich merke, wie ich überhaupt den Plan erkennen möchte, nach dem hier gewirtschaftet wird. Und was heißt es eigentlich, im Glauben an Gott diese Anlage weiterzuentwickeln und ihr Gedeihen ihm anzuvertrauen?

Von den Baumwipfeln her höre ich Vogelgezwitscher, das wirkt vertraut und scheint alle Jahrhunderte unbeirrt überstanden zu haben. Der Himmel über dem Garten verheißt allerdings nichts Gutes; denn dunkle Gewitterwolken ziehen auf und scheinen sich über der gepflegten Ordnung des Gartens zusammenzubrauen. Wie sehr man sich an die Ordnung und das Maß unseres Landes gewöhnen kann! Und wie lange möchte man den Gedanken an Unwetter und Flut von sich fern halten!

Plötzlich taucht die Kuppel des deutschen Bundestages vor mir auf. Menschen steigen hinauf und hinab, um einen Blick ins Parlament und über die Stadt Berlin zu gewinnen. Viele beginnen, mit einem Mal schneller zu laufen, als wenn sie keine Ausschau mehr halten wollten. Jeder scheint nach Hause zu wollen, weil in der Stadt Katastrophales geschieht. Und der Heilige Geist zeigt mir, dass die Hauptstadt auf den Prüfstand gehoben wird, und wie sie auch durch ihr Verhalten Angriffe des Feindes ermöglicht hat.

Darauf hin treten überall Fürbitter auf, die für Berlin beten. Sie versammeln sich an öffentlichen Plätzen und erheben den Namen Jesus über der Stadt. Und dadurch fällt mit der Zeit immer mehr Licht durch die Wolken auf die Metropole und die Gemeinden stehen mehr zusammen wie zuvor.

Der ganze Garten scheint mit der Zeit von einer gewissen Erweckungsluft durchdrungen. Genauso steigen aber auch üble Gerüche auf. Und erstaunlicher Weise lassen sich von ihnen mehr Menschen anziehen, wie von dem neuen Duft, der durch unser Land zieht.

Dazu bekomme ich noch Römer 8, Vers 7-15: „Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht. Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.

So sind wir nun, liebe Brüder, nicht dem Fleisch schuldig, dass wir nach dem Fleisch leben. Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben. Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!“

In dem Garten unserer Nation ist daraufhin ein Weg erkennbar, der noch einmal an den geschichtlichen Stationen seiner Entstehung entlang zu führen scheint. Nachdem ich ihn eingeschlagen habe, entdecke ich auf diesem Weg immer wieder Kreuzungen, an denen es darauf ankam, sich für die richtige Richtung zu entscheiden. Und als ich wieder an einer Kreuzung stehe, sehe ich Jesus, wie er auf dem nach rechts abbiegenden Weg steht und wartet und Ausschau hält. An dieser Kreuzung merkt man, wie alles auf den Weg geradeaus hinweist. Und doch ist es vielleicht die letzte Möglichkeit, sich aus freien Stücken für den Weg zum Herrn zu entscheiden. So missachte ich alle Schilder, die geradeaus weisen, und laufe zu Jesus.

Immer wieder kann man sehen, wie einzelne ausscheren und zu ihm kommen. Aber die meisten laufen weiter, manche stürmen sogar vorne weg. Daraufhin sagt Jesus: „Die Macht der Versuchung wird stärker. Wer hier geradeaus läuft, wird es an der nächsten Kreuzung noch viel weniger schaffen, zu mir umzukehren. Und das Leben in eurem Land wird ohne mich immer mühsamer und leerer werden. Aber viele wollen diesen Kelch trinken. Wenn sie wüssten, was es für sie in Ewigkeit bedeutet, so wären viele noch gekommen. Aber wer kann sie in an diesem Lauf hindern?“

Nachdem sich neben mir immer mehr bei Jesus versammelt haben, schlägt er auch mit uns einen Weg ein, der sich langsam empor schlängelt, bis wir eine gewisse Anhöhe erklommen haben. Von dort bietet sich uns ein Ausblick weit hinein in unsere Nation. Und an der Seite von Jesus können wir nun ein Stück der geistlichen Landschaft Deutschlands erkennen.

An einigen Stellen regnet es stärker wie zuvor. Der Heilige Geist erfrischt Gemeinden und erweckte Gruppen und sie jubeln und freuen sich in der Gegenwart ihres Herrn. Die Lieder, die sie singen, bezeugen sehr stark die schöpferische Kraft der Vaterliebe Gottes. Und die Aktionen, die sie vorbereiten, sind prophetisch vorbereitet und geleitet. Einige Gemeinden heben sich immer mehr dadurch hervor, dass sie eigene Ausbildungsstätten entwickeln und Schulung und Ausbildung mehr in die eigene Hand nehmen. Der Abstand dieser Gemeinden zu traditionellen kirchlichen Einrichtungen wird immer größer, so dass die neutestamentliche Dimension von Gemeinde sehr stark aufleuchtet.

An anderer Stelle kommen viele der alten Bäume durch Gewitter und Sturm ins Wanken und schließlich stürzen etliche um. Die Gesellschaft in unserem Land muss dabei soviel Zerbuch erleiden, dass viele Menschen bereit werden, sich gegenseitig mehr zu helfen wie früher und auch eher Hilfe annehmen. Die Landschaft unseres Landes wird sich dadurch noch einmal grundlegend verändern.

Dann ist es mir, als wenn Jesus über den Garten unserer Nation sagt: „Wo niemand in meinem Namen gesät hat, da kann auch niemand in meinem Namen etwas ernten. Wo aber der Feind über Jahre seine schlechte Saat austeilen konnte, da muss die schlechte Ernte eingebracht und ins Feuer geworfen werden.

So berufe ich euch heute, die gute Saat meines Wortes in eurem Land auszustreuen. Ich verheiße euch, dass daraus noch einmal die schönste Ernte erwachsen wird, wenn ihr mir vertraut und sie in meiner Gegenwart empfangt. Dann werden in Deutschland Früchte des Lebens zu finden sein.“