Die Brautgemeinde


Arnd Kischkel, 25.4.04

Während einer Anbetungszeit sehe ich einige jüdische Mitbürger, wie sie während der Nazi-Zeit einen Davidstern auf ihrer Kleidung tragen. Menschen, die sich aufgrund ihrer besonderen Volkszugehörigkeit kennzeichnen mussten und die dies als Ausgrenzung und Ablehnung empfanden. Als mir schmerzhaft das Schicksal der Juden im vergangenen Jahrhundert in unserem Land neu bewusst wird, erscheint mit einem Mal ein gewaltiger, großer und leuchtender Davidstern am Himmel. Und er senkt sich langsam herab und die Strahlen dieses Sternes berühren die Kirchen im ganzen Land, auf unserem Kontinent und auf der ganzen Erde.

Und ich frage den Herrn: „Was bedeutet dieser große Davidstern?“

Daraufhin erkenne ich ein Schild, das auf den Nahen Osten hinweist. Das Schild ist für jeden in der Gemeinde lesbar und es will jeden aufmerksam machen: „Habt acht auf meinen Augapfel, auf mein Volk Israel! Tretet für Israel in den Riss, denn durch mein Volk soll der Segen zu den Nationen fließen. Zur Zeit wird Israel sehr bedrängt, der Feind versucht, mein Volk in die Isolation und Resignation zu treiben und dämonische Mächte erheben sich über dem Land.

Aber die Zeit der Verlassenheit und Gottlosigkeit Israels soll ein Ende finden in einer Epoche, die nicht nur dem Nahen Osten ein ganz neues Gesicht verleihen wird. Denn eine neu einsetzende Erweckung der israelischen Kirche wird in der ganzen christlichen Gemeinde rund um die Erde den Beginn einer großen endzeitlichen Ernte einleiten.“

Israel soll wieder für die Gemeinschaft mit Jesus, dem Hohenpriester, vorbereitet werden. Im alten Testament lesen wir, wie die junge Esther für ihre erste Zusammenkunft mit dem König Ahasveros vorbereitet wurde. Dabei erhielt sie eine aufwendige Reinigung und Pflege aber auch Geschenke, die sie einer Begegnung mit dem König würdig erscheinen ließ. Auch Israel bedarf heute einer solchen Zubereitung, damit viele wieder offen für eine Begegnung mit Jesus und seinem Wort werden.

Erweckung und Erneuerung werden möglicherweise solange aufgehalten, bis Israel seinen neuen Platz vor Gott einnimmt. Sie werden auch davon beeinflusst, ob sich in Israel die christliche Kirche erhebt und für den Herrn bereitet. Dann wird es für Israel möglich sein, erst einmal aus den Kämpfen und Schlachten herauszukommen und ein Ort der Einkehr und des Segens für viele Menschen zu sein.

Die tiefe und intime Liebe zu Jesus ermöglicht es, an einen geschützten Ort des Friedens zu gelangen. Es ist ein Ort in der Schönheit Christi, der Schutz vor dem Feind bietet. Ich glaube, dass der Herr möchte, dass wir uns auf eine solche Zeitperiode von intensiver Gunst verbunden mit der Salbung des Heiligen Geistes vorbereiten. Eine Zeit der Offenbarung der Schönheit unseres Herrn, eine Zeit tiefgründiger Liebe und köstlichen Friedens, ausschweifender Freude und ohne dass es dem Leuchter im Heiligtum je an Öl mangeln würde.

Dazu möchte der Herr unsere Herzen weich machen und sie vorbereiten, aus Liebe zu Gott dürfen wir in eine neue Dimension von Demut gelangen, dann wird auf unserem Leben eine konstante und feste Ausgießung seiner Liebe sein, seiner Gnade und seiner Freundlichkeit, seines Friedens und seiner Ruhe. Ein neuer Ort der Freude und ein intensives Sprudeln von Glücklichsein in Ihm. Wir werden ständig in der Umarmung des Heiligen Geistes sein, gebadet in der Gegenwart des Herrn und im Geist getauft an einem tieferen Ort von bräutlicher Intimität.

Wie wird sich dies auf die christliche Gemeinde bei uns auswirken?

Die Gemeinden in Mitteleuropa könnte man heute mit Pflanzen vergleichen, die sich entfaltet haben und viele Knospen zeigen. Auch gibt es überall noch eine Reihe welker Blätter, die kaum dem nächsten Sturm standhalten dürften. Ich spüre, wie der Heilige Geist sich danach sehnt, dass sich die Blüten zahlreich entfalten und sie beginnen zu leuchten. Dass sie die volle Berührung des Sonnenlichtes nicht scheuen und eine Bestäubung durch die Liebe Gottes zulassen.

Dann sehe ich Jesus, wie er auf einem großen Wagen zu seiner Kirche unterwegs ist. Er hält vor jeder Tür. Überall gibt es Gemeinden, die ihn schon erwartet haben. Und diese empfangen die Gaben der Endzeit und werden freigesetzt zum fünffältigen Dienst. Und im vollmächtigen Dienen bleiben sie in der inneren Verbindung mit Jesus, mit seiner Liebe und mit seiner Kraft.

Dadurch fließt mit der Zeit der Strom lebendigen Wassers wieder stärker durch unser Land. In den Gemeinden in Deutschland entwickelt sich ein geistliches Leben, das man mit einem neuen pfingstlichen Aufbruch vergleichen könnte. Die Kraft des Heiligen Geistes wird auch überall in großer Not gesucht werden, da die Mächte des Feindes sich ebenfalls längst erhoben haben.

Nun ist eine Posaune zu hören, die die Gläubigen zu einem neuen Aufbruch ruft. Dazu bekomme ich Hesekiel 34, 11-16:

„Denn so spricht Gott der Herr: Siehe, ich will mich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen. Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, so will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von allen Orten, wohin sie zerstreut waren zur Zeit, als es trüb und finster war.

Ich will sie aus allen Ländern sammeln und will sie in ihr Land bringen und will sie weiden auf den Bergen Israels, in den Tälern und an allen Plätzen des Landes. Ich will sie auf die beste Weide führen, und auf den hohen Bergen in Israel sollen ihre Auen sein; da werden sie auf guten Auen lagern und fette Weide haben auf den Bergen Israels.

Ich selbst will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern lassen, spricht Gott der Herr.

Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken und, was fett und stark ist, behüten; ich will sie weiden, wie es recht ist."