Lebt als Kinder des Lichts

Lebt als Kinder des Lichts!


Bibelarbeit zum 1. Johannesbrief

Arnd Kischkel, 13.01.05



Vor kurzem hatte ich den Eindruck, als wenn der Vater zu mir sagte: „Lebt als Kinder des Lichts!“ Dazu bekam ich die Verse aus dem 1. Johannesbrief 1, 5-7:

„Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit.

Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.“

Das Licht, das Jesus in der Welt angezündet hat, möchte das Leben der Gemeinde und jedes einzelnen durchdringen und prägen. Dieses Licht soll aber auch anderen durch uns den Weg zum Herrn weisen. So dürfen wir Zeugen dieses Lichtes sein, wenn wir erfahren, dass es in uns hell geworden ist.

Aufruf zur Heiligkeit

Der Vater zeigte mir, dass es quasi drei verschiedene Helligkeitsgrade im Herzen eines Christen geben kann. Diese werden in den ersten Kapiteln des 1. Johannesbriefes beschrieben.

So dürfen wir zunächst Gemeinschaft mit dem Licht haben. Dies führt uns als Christen in der Regel immer wieder zur Sündenerkenntnis und zur Umkehr. So bekennen wir das Finstere, das sich in uns dem Licht entgegenstellt. Und so bleiben wir im Licht und Jesus verheißt, das er uns von aller Ungerechtigkeit reinigt.

In diesem Spannungsfeld befand sich auch Josua, als Gott ihm zurief (Josua7,10-13):

„Steh auf! Warum liegst du da auf deinem Angesicht? Israel hat sich versündigt, sie haben meinen Bund übertreten, den ich ihnen geboten habe, und haben von dem Gebannten genommen und gestohlen und haben's verheimlicht und zu ihren Geräten gelegt.
Darum kann Israel nicht bestehen vor seinen Feinden, sondern sie müssen ihren Feinden den Rücken kehren; denn sie sind dem Bann verfallen. Ich werde hinfort nicht mit euch sein, wenn ihr nicht das Gebannte aus eurer Mitte tilgt.
Steh auf, heilige das Volk und sprich: Heiligt euch auf morgen! Denn so spricht der Herr, der Gott Israels: Es ist Gebanntes in deiner Mitte, Israel; darum kannst du nicht bestehen vor deinen Feinden, bis ihr das Gebannte von euch tut.“

Jesus ist der Versöhner

Dem Aufruf zur Heiligung und dem Ringen darum in der Kraft Gottes möchte der Herr nun aber die Offenbarung seines Sohnes Jesus Christus als Versöhner der ganzen Welt in unseren Herzen folgen lassen. Jedes Bemühen um Heiligung und Reinigung wäre nämlich gemessen am Lichte Gottes nur immer wieder von einem furchtbaren Scheitern bedroht, wenn wir nicht diesen wunderbaren Fürsprecher beim Vater hätten, der für uns eintritt in all unserer Schwachheit. Wir können uns auf Jesus verlassen (1. Johannes, 2,1-2):

„Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.“

Wir haben also jemanden an unserer Seite, der nicht nur beim Vater für uns bittet, sondern der die Versöhnung für uns selbst durch sein Leiden am Kreuz geworden ist. Wenn mein Herz von dieser Wahrheit durchdrungen und erfüllt ist, dann hat sich die Klarheit des Evangeliums gewissermaßen in mir ausgeweitet und sein Licht beginnt in mir zu brennen.

Im Ringen um die Heiligung muss ich das Licht immer wieder neu entfachen. Aber wenn Christus in mir lebt, der mein Versöhner ist, dann beginnt sich in mir eine Freiheit zu entfalten, die nicht mehr einfach von mir bestimmt wird, sondern die mir geschenkt ist.

In der Hochzeitskammer seiner Liebe

Was war das Besondere an den klugen Jungfrauen, die Öl für ihre Lampen mitnahmen und bereithielten? Sie rechneten mit der Ankunft des Bräutigams. Sie erwarteten von ihm, dass er sie in ihre Bestimmung führen würde. Und sie wussten, dass er die erwählen würde, die ihr Licht bereithielten, um es ihm zu schenken. Und das waren die, die bereit waren, von sich abzusehen und ihm zu vertrauen. Welch helles Licht wird für sie in der Hochzeitskammer aufgegangen sein!

Wenn uns Jesus in die Hochzeitskammer seiner Liebe hineingezogen hat, dann werden wir befähigt, sein Licht in diese Welt zu tragen und den listigen Anschlägen des Feindes zu widerstehen. Die letzten drei Abschnitte des 2.Kapitels des 1. Johannesbriefes bringen dies zum Ausdruck. Sie sprechen von der Bruderliebe, der Absage an die Welt und der Salbung durch den Heiligen Geist. Zunächst heißt es (1. Johannes 2,11).

„Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und durch ihn kommt niemand zu Fall. Wer aber seinen Bruder hasst, der ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht, wo er hingeht; denn die Finsternis hat seine Augen verblendet.“

Die Bruder- und Schwesternliebe in der Gemeinde ist das eindeutigste Zeichen, dass der Herr in einer geistlichen Gemeinschaft wohnt und er in seiner versöhnenden Kraft etwas Neues gewirkt hat, das wie ein Sauerteig die Gesellschaft durchdringen kann.

Sein Licht scheint in der Welt

Dann heißt es (1. Johannes 2,15): „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.“

Bei der Abkehr von dem, was die Welt zu bieten hat, hatte schon Jesus selbst dem Teufel in der Wüste widerstanden, als dieser ihm alle Reiche der Welt anbot, wenn er nur sein Knie vor ihm beugen würde (Matthäus 4,9).

Darum können wir wohl auch in der Anbetung des Vaters die größte Widerstandskraft gegenüber weltlicher Macht, materiellen Verlockungen und humanistischen Idealen empfangen. Eine Widerstandskraft, die wir niemals aus uns allein heraus aufbieten könnten.

Dann schreibt Johannes in Kap. 2, 27+28: „Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand lehrt; sondern wie euch seine Salbung alles lehrt, so ist's wahr und ist keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt in ihm.
Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er offenbart wird, Zuversicht haben und nicht zuschanden werden vor ihm, wenn er kommt.“

Die Salbung des Heiligen Geistes ist das helle Licht, das jeden von uns Christen, unsere Gemeinschaften und unseren Dienst auszeichnen möchte. Dann ist es nicht mehr unser Umfeld und unsere Umgebung, die uns den Weg diktiert, sondern der Heilige Geist in uns zeigt uns auf, worauf es ankommt, wie wir beten können und was wir in seiner Kraft ausrichten können. Wir dürfen Gesalbte des Herrn sein. Das bedeutet, der Herr beschenkt uns, genauso wie er durch uns redet und handelt. So sind wir zum Licht geworden. Lebt als Kinder des Lichts!“