Reformation in Europa


Arnd Kischkel, 5.9.01

Ich hatte einen Eindruck der europäischen Nationen. An verschiedenen Stellen sah ich, wie hohe Türme in den Himmel gewachsen waren. Es erschienen mir stolze Gebäude zu sein. Ich erkannte sie in England, in Spanien, in Frankreich und in Deutschland. In den östlichen Ländern, die Rußland umgaben, waren sie weniger deutlich zu sehen. Schließlich zogen dunkle Wolken auf, die diese Nationen immer mehr bedeckten. Die Türme aber waren so hoch gebaut, daß sie teilweise die Wolkendecke noch überragten.

In den skandinavischen Ländern konnte man nicht so viele vom Ehrgeiz besessene Häuser erkennen, die dunkle Wolkendecke überzog mit der Zeit aber auch diese Region. Schaute man weiter nach Süden, so schien sich hier die Dunkelheit von dem Gebiet des Balkans auszubreiten und in die umliegenden Nationen immer mehr eindringen zu wollen. Auch Italien wurde schließlich von dieser Finsternis erfaßt und wirkte wie die Grenze eines Tiefausläufers.

Das Aufkommen des Unwetters schien viele Menschen plötzlich in ihrem Lauf zu lähmen. Mehr und mehr ließen sie vom Bau weiterer Großprojekte ab, das Rad der Wirtschaft kam plötzlich ins Stottern. Selbstverständliche Arbeitsabläufe liefen plötzlich schief, es schien, als wenn es einfach nicht mehr möglich wäre, gemeinsam etwas zuwege zu bringen und erfolgreich zu sein. Es war mit einem Mal viel schwieriger, sich auf die eigene Vernunft und Kraft zu verlassen.

Dies bedeutete für große Teile der Bevölkerung, daß sie ihren bisherigen Halt und ihre Sicherheiten zu verlieren schienen. Und viele flüchteten sich daraufhin in Ersatzbefriedigungen, Süchte oder extreme Ideologien. Der wirtschaftliche Erfolg, der die Gesellschaften der westeuropäischen Nationen insbesondere zusammengehalten hatte, brach jetzt in sich zusammen. Dies geschah in einem Prozeß, der relativ unvermittelt über dem Kontinent hereinbrach.

Mit einem Mal traten schwere Ketten hervor, mit denen Europa viele arme Nationen an sich gebunden und wirtschaftlich ausgenutzt hatte. Überall verzweigten sie sich hin: Nach Afrika, Asien und Lateinamerika. Und man konnte plötzlich die Schreie der Unterdrückten hören. Es war der Hilferuf von ausgebeuteten Plantagenarbeitern, werktätigen Kindern, von ungezählten Menschen, denen medizinische Hilfe versagt worden war, von Flüchtlingen, die nicht aufgenommen worden waren, von arme Familien, die unter der Schuldenfalle der reichen Nationen zu leiden hatten. Und von Jugendlichen, denen die Zukunft geraubt worden war.

Jetzt kamen Engel herzu und lösten viele der so Gebundenen aus ihrer Gefangenschaft. Viele Menschen in den arme Nationen standen auf und nahmen ihr Geschick selbstbewußter in die Hand. Deshalb hingen nach einiger Zeit die schweren Ketten fast nur noch an Europa, und jeder konnte sehen, wie sich der Kontinent selbst verstrickt hatte.

Ich spürte, wie der Heilige Geist sagte: "Viele der hohen Türme werden erschüttert werden und einstürzen. Die Bevölkerung in England, Frankreich und Deutschland wird viel mehr wie heute um die Existenzgrundlagen des eigenen Lebens kämpfen müssen. Und daraus werden soziale Unruhen, Ausschreitungen und eine Kluft zwischen Armen und Reichen folgen, wie es sie heute nur in weniger entwickelten Ländern gibt."

Die Wolkendecke über Europa zeigte inzwischen deutliche Veränderungen. Überall war mittlerweile das Licht des Himmels wieder durchgebrochen. Dieses Licht zeigte sich jetzt aber jeweils dort, wo das Evangelium die Finsternis ein Stück zurückdrängen konnte und die Liebe zu Jesus einen Raum geschaffen hatte, in den viele Menschen, die durch den Zerbruch gegangen waren, nun ihre Rettung und ihr Heil suchten. Die Erweckung an diesen Orten war so stark, daß die Gesellschaften Westeuropas von ihrem Feuer durchdrungen wurden und noch einmal die Möglichkeit bekamen, sich für oder gegen Jesus zu entscheiden.

Die Befestigungsmauern, die bis dahin den Kontinent umschlossen hielten, brachen ebenfalls mehr und mehr ein. Es wurde für Ausländer viel leichter, Deutschland oder Frankreich aufzusuchen, wie es heute der Fall ist.

Der Heilige Geist sagte:" Die Kirche wird in diesem Prozeß eine neue Reformation erleben, sie wird immer mehr zu einer gesellschaftlich prägenden Kraft werden. Viele Menschen in Deutschland werden sich dann wieder ganz neu für christliche Werte in ihrer Berufswelt engagieren und es wird für sie ganz normal sein, mit der übernatürlichen Kraft Gottes im Alltag zu rechnen. Die Ausstrahlung, die von diesen Christen ausgehen wird, wird so stark sein, daß viele sehr angezogen sein werden und auch die Evangelisation der Kirche wird in Deutschland noch einmal eine große Ernte einbringen.

Die Verbindungen der Kirche zischen den einzelnen europäischen Nationen wird sich zu einer richtigen Brücke ausbilden. Die Erweckung wird zunächst in Nordengland ausbrechen und wird sich wie ein Strom auf den Kontinent ergießen. In Deutschland wird sie in einer eigenständigen Dynamik mit einer gewissen Verzögerung hervorbrechen. Die Transformation in der deutschen Kirche wird etwas in dieser Nation hervorbringen, das sie von der in England und Frankreich unterscheiden wird. In Deutschland wird die Kraft des Heiligen Geistes durch eine Schar erweckter Männer und Frauen hervortreten, die eine besondere Berufung für die Nationen tragen werden. Diese gesalbten Diener des Herrn werden in Notstandsgebiete anderer Länder gehen und dürfen dort Zeichen der Gnade Gottes aufrichten."