Die Salbung der Wächter


Prophetie für Deutschland

Arnd Kischkel, 17.11.03

Während einer Anbetungszeit ist es mir, als wenn von verschiedenen Seiten Posaunen geblasen werden. Ihr Klang ist durchdringend, ermutigend und stark. Und wie in einem tiefen Tal im Gebirge, so gibt es einen starken Widerhall. So ist der Ton der Posaune zu hören und anschließend etwas leiser der gleiche Ton von der gegenüberliegenden Seite. Mitten in diesem Tal sind daraufhin Anbeter zu erkennen, die diesen Ruf vernommen haben und die sich aufmachen, die Anhöhen zu ersteigen. Sie proklamieren die Wahrheit des Evangeliums, sie schwingen die Banner der Gerechtigkeit und sie beginnen, sich gegenseitig durch Zurufe zu ermuntern und anzufeuern.

Diese Fürbitter, die sich zum Gebet für unser Land haben rufen lassen, scheinen immer mehr aufeinander zuzugehen, je mehr sie die Anhöhe erreichen. Auf der unteren Wegstrecke haben viele noch sehr mit persönlichen Problemen zu kämpfen gehabt. Aber nun beginnen sie, einander regelrecht zu entdecken und es bilden sich mehr und mehr Weggemeinschaften, die eine besondere Ausstrahlungskraft gewinnen. Die Gebetskreise des Wächterrufes sind zu erkennen, aber auch andere treue Beter finden zusammen und sie bilden Seilschaften, die sich in immer größere Höhen wagen und sich im Lied der Überwinder üben.

Schließlich erreichen viele dieser Gebetskämpfer Hochplateaus, die von einem besonderen Frieden und der Gegenwart des Herrn geprägt sind. Es sind Orte der Bewahrung, die für den Feind weniger angreifbar sind und wo ein besonderer Schutz die Fürbitter umgibt. Viele scheinen an diesem Ort ihre Kleidung zu wechseln. Die verschwitzten und vom Weg mitgenommenen Hemden und Hosen streifen sie ab und sie empfangen aus der Höhe ganz neue, leuchtende Gewänder und eine Ausrüstung, die ihnen viel von der himmlischen Kraft offenbart. So lassen sich viele an diesem Ort zum ersten Mal so richtig von Gott beschenken.

Unter ihnen im Tal brechen zu dieser Zeit Stürme über Deutschland herein. Manch ein Beter scheint zu denken: Welch ein Glück, dass Gott mich rief und ich noch rechtzeitig die Höhe erreichen konnte! Aber vielen wird auch ganz neu bewusst: ´Der Herr hat mich berufen, damit ich jetzt wache und jetzt für mein Land in Autorität eintrete. ´

Viele entdecken nun, wie ihnen der Herr ein rascheres Wachstum in den Geistesgaben schenkt. Immer mehr ist es vielen von ihnen möglich ein Wort der Erkenntnis für eine Situation zu empfangen. Anderen fällt es leichter, um Heilung zu beten. Und wieder anderen gelingt es eher wie früher, eine Gebetsstrategie zu befolgen, die der Heilige Geist ihnen offenbart hat. So wächst die Salbung der Wächter in Deutschland, und so formieren sie sich gemeinsam neu und gewinnen dadurch Schlagkraft.

Auf den Anhöhen entdecke ich Hirten, die sich als Pastoren ganz bewusst mit ihren Gemeinden dem Schutz der Wächter anbefehlen. Sie empfangen dadurch viel von der Ruhe des Herrn und entwickeln eine große Widerstandskraft gegenüber den immer stärker werdenden Angriffen. Über diese stärkere Einheit der Gemeinden mit den Wächtern freue ich mich sehr, denn sie war in der Vergangenheit oft nur schwierig zu finden.

Immer mehr hört man in dieser Zeit von Heilungswundern, geistlichen Durchbrüchen und neu wachsenden Gemeinden. Aber es gibt gleichzeitig auch Negativtrends in der Kirche, die mit der Zeit erkennen lassen, dass Strukturen, die nicht mehr tragen, in eine Phase des Zerbruchs kommen.

In Deutschland werden z.B. immer weniger Theologen für den kirchlichen Dienst bereitstehen. Es werden auch sonst viele kirchliche Einrichtungen kaum noch ausreichend Mitarbeiter finden, die ihre Arbeit vom Glauben her motiviert tun. Und das wird die kirchliche Präsenz in unserem Land noch mehr auszehren, als es bisher schon der Fall ist.

Es gibt in unserem Land derzeit eine Diskussion über die Kürzung der Sozialausgaben, der Renten und des Arbeitslosengeldes. In diesem Bereich werden die Einschnitte aber so gravierend sein, dass in Deutschland in einer Reihe von Jahren mit einer echten Armut zu rechnen ist. Auch wird die Arbeitslosigkeit Ausmaße annehmen, wie wir sie nur aus der Rezession nach dem 1. Weltkrieg kennen.

Als mir der Heilige Geist dies deutlich macht, frage ich im stillen Gebet: „Herr Jesus, wie sollen wir jetzt in der Fürbitte darauf reagieren? Können wir diesen sozialen Niedergang durch unser Eintreten abwenden? Können wir durch die Anbetung deines Namens auch das äußere Geschick unseres Landes wenden?“

Dann habe ich den Eindruck, dass der Herr mir antwortet: “Die Wächter in eurem Land habe ich zu mir auf die Höhe gerufen. Sie blicken weit über das Tal. Sie können schon jetzt über all die Rezession, die Auflösung ethischer Werte und den Zerbruch ihres Landes hinwegsehen. Den Wächtern gebe ich die Autorität, das neue geistliche Leben und den neuen Aufbruch der Kirche in Deutschland in Existenz zu beten. Aber ich gebe ihnen nicht die Verheißung, die Prüfung ihres Landes abzuwenden. Denn nur durch sie kann ich viele zur Umkehr bewegen und sie von ihren Bindungen befreien.“

Als der Herr dies gesagt hat, höre ich wieder den Klang von Posaunen, die über dem ganzen Tal geblasen werden. Boten Gottes haben sich formiert, die künden das Gericht des Herrn an. Und Fluten dunkler Gewässer brechen mit einem Mal hervor und verunreinigen weite Teile des Tals.

Die Gemeinden auf der Höhe, die schon seit längerem wachten, werden nun zu Rettungsstationen für viele halb Ertrinkende. Immer wieder werden Mitarbeiter ausgesandt in die Regionen, wo der Feind besonders wütet. Und man könnte sich den Unterschied nicht größer vorstellen zwischen den Orten göttlicher Bewahrung auf der Höhe und den vielen Bereichen von Rebellion, Gesetzlosigkeit und Verwahrlosung im Tal.

Im Verlauf eines langen Zeitraumes von Jahren scheint es dann im Tal zu Veränderungen zu kommen. Die dunklen Fluten lassen nach. Und schließlich ist eine Nation erkennbar, die offener, weicher, gegenüber Armen barmherziger und gegenüber dem Glauben ehrfürchtiger erscheint. Und es ist mir als könnte man aus dem Tal noch einmal die alten schönen Kirchtürme läuten und jubeln hören, die schon vor Jahrhunderten zur Zeit der Reformation die Gläubigen riefen.

Schließlich taucht eine Kanzel vor meinen Augen auf. Darauf steht ein junger Prediger, der voller Glauben auf seine aufgeschlagene Bibel deutet. Dann liest er seiner Gemeinde aus dem Buch des Propheten Jesaja, die Verse 6-13, aus dem 55. Kapitel vor:

„Suchet den HERRN, solange er zu finden ist; rufet ihn an, solange er nahe ist. Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, sondern soviel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen, zu säen, und Brot, zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende. Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden. Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken mit Jauchzen und alle Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen. Es sollen Zypressen statt Dornen wachsen und Myrten statt Nesseln. Und dem HERRN soll es zum Ruhm geschehen und zum ewigen Zeichen, das nicht vergehen wird.“