Die Hände der Anbetung


Im Gebet überwinden mit Gottes Kraft

Arnd Kischkel, 19.01.04

In der Anbetung für unser Land bin ich dabei, meine Arme zu erheben, als ich das Gefühl habe, dass jemand mir hilft, sie oben zu halten. Und auch als sie mir schwer werden, halte ich sie oben und merke, wie der Heilige Geist mir Kraft dazu schenkt.

Und der Herr erinnert mich an die Schlacht Israels mit den Amalekitern: „Und Josua tat, wie Mose ihm sagte, und kämpfte gegen Amalek. Mose aber und Aaron und Hur gingen auf die Höhe des Hügels. Und wenn Mose seine Hand empor hielt, siegte Israel; wenn er aber seine Hand sinken ließ, siegte Amalek. Aber Mose wurden die Hände schwer; darum nahmen die beiden einen Stein und legten ihn hin, dass er sich darauf setzte. Aaron aber und Hur stützten ihm die Hände, auf jeder Seite einer. So blieben seine Hände erhoben, bis die Sonne unterging. Und Josua überwältigte Amalek und sein Volk durch des Schwertes Schärfe.

Und der Herr sprach zu Mose: Schreibe dies zum Gedächtnis in ein Buch und präge es Josua ein; denn ich will Amalek unter dem Himmel austilgen, dass man seiner nicht mehr gedenke. Und Mose baute einen Altar und nannte ihn: Der Herr, mein Feldzeichen. Und er sprach: Die Hand an den Thron des Herrn! Der Herr führt Krieg gegen Amalek von Kind zu Kindeskind.“ (2.Mose, 10 – 16)

Dann sehe ich mich plötzlich als einen der vielen Beter in den Gruppen und Kreisen des Wächterrufes, die aufgestanden sind und für unsere Nation eintreten. Und ich kann erkennen, dass der Feind versucht, vielen die Arme schwer zu machen. Und schon raubt er die Freude, die Hingabe und die Zuversicht, überwinden zu können.

Dann ertönt ein Signal und Aaron und Hur treten an die Seite der Fürbitter und stützen sie. Und vielen von ihnen fällt es dadurch leichter, weiter anzubeten und an den geistlichen Durchbruch und Sieg zu glauben. Und mir wird deutlich, dass Gott uns im Moment eine neue ´Durchhaltesalbung´ geben möchte. Und dass so viel in unserem Land davon abhängt, dass wir ihm die Hände der Anbetung in seiner Kraft entgegen strecken.

Johannes der Täufer war ein Prophet in der Wüste, der in scharfer Form die Menschen zur Umkehr rief, um sie auf das Erscheinen Jesu und das Reich Gottes vorzubereiten. Er scheute sich nicht, den Leuten, die zur Taufe zu ihm kamen, zu sagen:

„Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Busse; und nehmt euch nicht vor zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken. Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.“ (Lukas 3,7-9)

Danach fragten die Leute Johannes immer wieder, was sie denn tun und was sie in ihrem Leben ändern sollten? Er antwortete ihnen:

„Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer zu essen hat, tue ebenso. Es kamen auch die Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen wir denn tun? Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist! Da fragten ihn auch die Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt oder Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold!“ (Lukas, 3,10-14)

Johannes fordert hier von denen die spüren, dass etwas nicht stimmt, eine neue Ethik und Gesinnung. Er möchte die wachrütteln, die bereits in ihrem Herzen erkannt haben, dass eine neue geistliche Epoche anbricht und der Messias und Erlöser vor der Tür steht.

In Johannes erkennen wir einen Mann, der unerschrocken die Menschen zur Neuorientierung aufruft. So hat er auch den Mut, den König Herodes auf seine uneheliche Beziehung hin anzusprechen. Die Autorität, vielen so die Wahrheit vorzuhalten, gewinnt er durch seine große Hingabe und Demut. Er hält sich in der Wüste auf, er dient den Menschen und er weiß um die Grenze seines Auftrages.

Den Fürbittern für Deutschland kann Johannes der Täufer heute ein Vorbild sein. Wir sind herausgefordert, den Umgang mit Gottes Geboten in unserem Land bloßzustellen und öffentlich dagegen zu protestieren. Wir dürfen zum Maßhalten auffordern und zur Solidarität mit den Armen und Schwachen. Ja, wir dürfen sogar den Finger auf die „öffentlich begangenen Sünden“ legen und ihnen Gottes Wahrheit entgegenstellen.

Sehr oft wirken wir Beter im Stillen in der engen Vertrautheit mit dem Vater. Aber gerade hier wird mir deutlich, dass uns Gott auch herausfordert: „Geht einmal hinaus und sagt den Menschen, was heute vor sich geht, wie sehr ich missachtet werde und wie die Zeit verstreicht, wo Umkehr noch möglich ist.“

Die Wächter auf der Mauer sollen beizeiten die Wahrheiten Gottes so proklamieren, dass sie gehört werden, auch wenn sich Widerstand regt, weil vieles aufgedeckt wird, was niemand wagt, beim Namen zu nennen.

Der Wind des Heiligen Geistes wird in Deutschland ganz besonders dort wehen, wo die Werte des christlichen Glaubens so vertreten werden, dass sie für die Menschen als echte Alternative zu weltlichen Maßstäben erkennbar sind. Dort wird es zu einer wahren und heiligen Konfrontation mit Gottes Reich kommen und die Menschen werden wirklich umkehren und sich vorbereiten können, Jesus zu begegnen.

In den Einsetzungsworten zum Abendmahl heißt es: "Und er nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird!" (Lukas 22,19+20)

In diesem Mahl entäußert sich Jesus für uns. Seinen Leib und sein Leben gibt er für uns hin und das soll immer wieder die Grundlage unseres Glaubens sein. Und in seinem vergossenen Blut empfangen wir den neuen Bund, der allein aufgrund seines Sühnetodes mit uns geschlossen ist.

Die Vergebung, die die Gläubigen zugesprochen bekommen, bevor sie zum Abendmahl gehen, ist die Vergebung, die Gott heute noch vielen Menschen widerfahren lassen möchte. Deshalb können wir dafür beten, dass christliche Werte eindeutig und klar verkündigt werden. Dass Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit über ihr Leben gelangen, dass sie überführt werden. Wo können wir zudem selbst Rufer in der Wüste sein, die gelernt haben, von sich abzusehen und die – vielleicht auch in öffentlichen Aktionen – für Gottes Gerechtigkeit eintreten?